Geschichte

Zur Geschichte der Stadt Zschopau

Auch heute noch folgen wir ein Stück weit dem Verlauf dieses alten Handelsweges, wenn wir die Lange Straße hinabgehen und die in der Nähe der Furt 1813 erbaute Steinbogenbrücke passieren. Eine auf der Brücke angebrachte Tafel mit der Darstellung eines Händlers mit Pferdefuhrwerk sowie der Inschrift „Zschap mei Geeß“ (Zschopau mein Jesus), erinnert an die Strapazen, die die Händler im unwegsamen Gelände und den dichten, voller Gefahren steckenden Wäldern auf sich nahmen und wie froh sie waren den sicheren Schutz der Stadt erreicht zu haben.

1494/1495 erbaute man die Stadtkirche St. Martin, Rathaus und Stadtmauer. Durch zahlreiche Stadtbrände wurde die Kirche oft zerstört. Nur im Bereich des Chores erkennt man noch heute die gotischen Umfassungsmauern aus der Entstehungszeit. Das Erscheinungsbild der heutigen Kirche stammt aus dem Jahre 1751. Die Kirche stellt sich dem Betrachter als barocke Saalkirche dar. Bemerkenswert sind der klassizistische Altar von 1858 und die barocke Oertel-Orgel.

Neben dem Handel und der Tuchmacherei begann man zu Anfang des 15. Jahrhunderts in Zschopau mit dem Bergbau. In den hiesigen Schächten wurde neben Bleiglanz mit geringem Silberanteil auch Eisenerz abgebaut.

Zschopau erhielt 1493 die Privilegien einer "Freien Bergstadt". Doch das "große Berggeschrei" blieb für Zschopau aus und konnte mit den neu entstandenen Bergstädten, wie Schneeberg, Annaberg und Marienberg, nicht konkurieren. Einblicke in den Bergbau urtümlichster Art, in die Geologie und Mineralogie erhält man im heutigen Besucherbergwerk "Heilige Dreifaltigkeit" mit Bergbaulehrpfad.

1545-47 wurde die Burg unter Anleitung des Kurfürsten Moritz von Sachsen zum Jagdschloss umgebaut. Neben Fest- und Repräsentationsräumen, befand sich hier der Sitz der Oberforst- und Landjägermeisterei. Von hier aus wurden die umfangreichen kurfürstlichen Waldungen kontrolliert. Der bekannteste dieser Verwaltung war Cornelius von Rüxleben, Günstling des Kurfürsten August (nicht zu verwechseln mit August dem Starken). In Folge zahlreicher Jagdgesellschaften des Kurfürsten kaufte sich Rüxleben zwei Bürgerhäuser am Markt, die er zu einem Edelhaus mit einem schönen Renaissanceportal umbauen ließ. Heute dient es als Rathaus.

1907 begann Jörgen Skafte Rasmussen unter eigener Leitung Armaturen herzustellen. Er und seine Ingenieure entwickelten den Zweitakt-DKW-Motor. Weltweit wurde Zschopau durch seine Motorräder unter den Firmennamen "DKW", "MZ", nach der Wiedervereinigung "MuZ" und heute wieder "MZ" bekannt.

Von 1952 bis 1994 war Zschopau Kreisstadt. Seit dem 1.1.1999 ist nun Zschopau Große Kreisstadt. Heute leben in Zschopau und seinen Ortsteilen Krumhermersdorf, Ganshäuser und Wilischthal 10.500 Einwohner.